Learnings für den Yogaunterricht – auf physischer und verbaler Ebene
Als Yogalehrende üben wir einen verantwortungsvollen Beruf aus.
Dabei ist es nicht nur wichtig, sich anatomisch und physiologisch gut auszukennen. Wie wir unser Wissen vermitteln und unsere Yogi:nis stimmlich & sprachlich begleiten ist, ist bedeutsam für jede Yogastunde.
Zeit zu Reflektieren!
Was sind deine drei wichtigsten Learnings auf physischer Ebene?
Für mich wären diese auf jeden Fall:
LEARNING 1 : WER ÜBT HEUT MIT MIR?
Es hat keinen Sinn, an der geplanten Stunde festzuhalten, wenn die Übenden manche Posen nicht ausführen können.
Da gebe ich Alternativen oder übe stattdessen ganze Sequenzen anders. Denn das Wichtigste ist, dass die Yogi:nis für sich ein tolles Yogaerlebnis von der Matte mitnehmen.
LEARNING 2 : WENIGER IST MEHR
Ich kann nicht bei jeder Pose einen Vortrag über alle Wirkungen und Fehlerquellen der Asana halten.
Worauf liegt in der jeweiligen Stunde mein Fokus? Und was sind die häufigsten Fehlerquellen bzw. was sehe ich bei den Übenden in diesem Moment? Danach wähle ich aus, was ich benenne.
LEARNING 3 : STEP BY STEP
Schritt für Schritt auf die anspruchsvollste Pose der Stunde vorzubereiten, ist mir sehr wichtig.
Und dabei behalte ich den gesamten Körper im Blick. So wird es ein ganzheitliches und nachhaltiges Üben.
Was sind deine drei wichtigsten Learnings auf verbaler Ebene?
Meine Learnings wären hier:
LEARNING 1 : ONLINE VS. OFFLINE
Der Kontakt bzw. die Verbindung zu den Übenden ist online ein anderer als in Präsenz.
Daher übe ich online viel mehr mit und spreche auch mehr, um die Yogi:nis gut durch die Klasse zu begleiten.
LEARNING 2 : AUS DEM HERZEN UNTERRICHTEN
Wenn ich meine, was ich sage, mit tiefster Überzeugung und aus vollem Herzen, überträgt sich das auch auf die Übenden.
So geschieht Resonanz und Emotionen springen über zu den Yogi:nis. Und oft bleiben ihnen bestimmte Formulierungen auch noch abseits der Matte in Erinnerung…
LEARNING 3 : DIE DYNAMIK DER SEQUENZ ANPASSEN
Je nachdem, in welcher Phase der Yogastunde wir uns befinden, versuche ich, dies auch stimmlich und sprachlich entsprechend zu begleiten.
Für das Ankommen und die Meditation spreche ich beispielsweise ruhiger und wähle sanftere Worte. Nähern wir uns der Peak Pose, spreche ich aktivierender – auch mit entsprechender Wortwahl.
Was ist dir bei einer bestimmten Asana wichtig – auf physischer und sprachlicher Ebene?
Ich habe hier den Baum gewählt – Vrkshasana:
DER BAUM : AUF PHYSISCHER EBENE
Der Baum scheint statisch – tatsächlich möchte ich ihn aber dynamisch gestalten:
So gilt es, im Becken nicht einzusinken, sondern stets die Präsenz und Aufrichtung zu erhalten und aktiv aus dem Boden zu wachsen.
DER BAUM : AUF SPRACHLICHER EBENE
Um die Pose zu begleiten, wähle ich Bilder und Optionen, wie:
„Gib deinem Baum eine Krone – vielleicht eine Krone im Wind – oder Falte die Hände vor dem Herzen. Verwurzelt stehst du im Leben mit einem offenen, wachen Geist.“
Für welche Asana entscheidest du dich?
Ich freue mich, von dir zu lesen! Schreibe mir gern eine E-Mail an adventure@magicspell-yoga.de oder nutze das Kontaktformular.